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Falsche Tatsachen

Das Privilegium Maius und seine Geschichte

Angebliche Urkunde Kaiser Friedrichs I.

Das Herzstück der Fälschung ist das Privilegium maius im engeren Sinn. Die echte Urkunde, das sogenannte Privilegium minus, war von Kaiser Friedrich I. Barbarossa für den Babenberger Heinrich I. Jasomirgott am 17. September 1156 ausgestellt worden. Damit war die Markgrafschaft Österreich in ein Herzogtum umgewandelt worden. Diese Urkunde wurde im Sinne Rudolfs IV. umgeschrieben und erweitert; das goldene Siegel wurde abgenommen und an der Fälschung befestigt, die echte Urkunde wurde zerstört, um die Spuren zu verwischen. Gelegentlich wurde das Maius als Forderungskatalog Herzog Rudolfs IV. an den Kaiser interpretiert: Völlige Unabhängigkeit vom Reich und gleichzeitig eine besondere Ehrenstellung des Landes Österreichs im Reichsverband sind die zentralen Elemente dieser Forderungen.

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Infrarotreflektographie

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Transkription (Latein)

Übersetzung (Deutsch)

Kaiser Friedrich I. verleiht dem Herzog Heinrich von Österreich, dessen Frau Theodora und ihren Erben die zum Herzogtum erhobenen Marken Österreich unter und ob der Enns und gewährt ihnen und dem Land Österreich besondere Vorrechte hinsichtlich der landesherrlichen Gewalt und der fürstlichen Stellung im Reich (Privilegium maius).

angeblich Regensburg, 17. September 1156 (Fälschung 1358/59)
Pergament, Goldsiegel an roten Seidenschnüren
Wien, Österreichisches Staatsarchiv, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, AUR 187